Johann Schuth - Dezső Szabó

Kurze Geschichte der Deutschen in Ungarn

Ungarn war und ist seit über tausend Jahren die gemeinsame Heimat zahlreicher Völker und Volksgruppen. Die Deutschen wanderten in verschiedenen Epochen, aus verschiedenen Gebieten in den Karpatenraum ein und ließen sich zerstreut auf dem ganzen Gebiet Ungarns nieder. Schon im Laufe des 9. Jahrhunderts erschienen die ersten ostfränkischen Sippen in Pannonien. Infolge der östlichen Expansion des Frankenreiches ließ sich eine Bevölkerung mit fränkischer und bayerischer Sprache auf dem Gebiet von Pannonien nieder. Die ungarische Staatsgründung brachte eine Veränderung aus der Sicht der deutschen Ansiedlung und es ließen sich Deutsche als Gäste (hospites) wieder in größerer Zahl im Karpatenbecken nieder. Vor allem kamen Ritter, Priester, Mönche und Bauern nach Ungarn, und sie spielten eine bedeutende Rolle in der um die Jahrtausendwende begonnenen Christianisierung Ungarns. Die deutschsprachige Bevölkerung erhielt eine wichtige Rolle im militärischen, politischen, kirchlichen und wirtschaftlichen Leben des Landes.